Über Der Flugscheinblogger

Unternehmer. Habe Spaß an kniffligen Fragen.

Ausbildungsstart Segelflug

Manche denken sicherlich, dass ich langsam spinne. Seit knapp einem Jahr den Motorflugschein und jetzt fange ich mit dem Segelflugschein an. Einerseits macht das Segelfliegen mächtig Spaß, ist viel billiger als der Motorflug und ein gravierender Grund ist, dass sich meine fliegerischen Fähigkeiten sicherlich durch diese Ausbildung verbessern werden. Somit habe ich im Motorflug auch etwas davon.

Nun ja, auf jeden Fall muss man beim Segelflug mehr „anpacken“. Mithilfe ist hier auf jeden Fall wichtig. Nicht nur das Fliegen, auch die Arbeit drumherum muss gemacht werden.

Heute, am ersten Tag, drei Windenstarts gemacht. Letzter Start, Platzrunde, Landung komplett in Eigenregie. Max, mein Fluglehrer, musste nicht eingreifen. Hat schon Vorteile, wenn man die Vorerfahrung durch den Motorflug hat und nicht bei Pontius und Pilatus anfangen muss.

Danach hat mich Horst in seiner Rennsemmel (Spannweite 26,6 Meter) mitgenommen. Ein Heidenspaß und tolles Erlebnis. Hier mal die ersten Eindrücke des heutigen Tages.

Gastartikel – Fliegen – Aber wohin?

Hallo liebe Leser.

Ab heute beginne ich einige Gastbeiträge von meinem Fliegerkollegen Michael Schuhmacher zu veröffentlichen. Seine Reihe „Fliegen – Aber wohin?“ bietet vielseitige Tips mit Flugzielen und Beschreibungen, damit einem das Fliegen nicht langweilig wird. Der erste Beitrag handelt von EDGB – Breitscheid. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und natürlich erfliegen der Ziele. Ihr könnt Michael auch direkt per Mail kontaktieren, z.B. wenn euch das Fliegerfieber gepackt hat und ihr eine Ausbildung machen möchtet 🙂 Ausbildung-Motorflug@Aeroclub-Bamberg.de

Euer Willy

EDGB – Breitscheid

Ich möchte keinem zu nahe treten, aber langweilt es den ein oder anderen nicht, immer nur rund um die Kirchtürme der fränkischen Schweiz zu Fliegen? Habt Ihr den Flugschein gemacht, um nur die eigene Heimat von oben kennen zu lernen? Deutschland besteht insgesamt aus acht ICAO-Karten, vom angrenzenden Ausland ganz zu schweigen.

Viel zu schnell geraten Kenntnisse wie eine komplette Flugvorbereitung mit Schwerpunkts- oder Start- und Landestreckenberechnung in Vergessenheit. Nutzt die Möglichkeit, auch Fliegerkameraden mit größerer Erfahrung mit zu fliegen. Bei Fragen unterstützen Eure Fluglehrer Euch natürlich auch gerne.

Um Euch ein wenig Hilfestellung zu leisten, möchte ich in den folgenden Clubnachrichten jeweils einen Flugplatz vorstellen. Noch lieber wäre es mir, wenn Ihr selbst von Euren Flügen berichtet und Eure Fliegerkameraden an Euren guten wie schlechten Erfahrungen teilhaben lasst.

Beginnen möchte ich mit einem wunderschönen Flugplatz im Siegener Land – Breitscheid.

„Breitscheid, wo ist das denn?“ werden sich einige fragen. Der Flugplatz liegt ziemlich in der Mitte zwischen Rhein-Main-Gebiet und dem Ruhrgebiet in der Nähe der Grenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen, direkt neben dem Flughafen Siegerland.

Navigatorisch ist der Platz recht einfach zu finden. Von Gießen bzw. Wetzlar kommend folgt man einfach dem Dilltal. Zur rechten liegt die Autobahn A45, die so genannte „Sauerlandlinie“.
Zur linken liegen die Ausläufer des Siegener Landes, auf deren Gipfeln eine Reihe von Burgen zu sehen sind.
Während die A45 bei Herborn nach Norden knickt, fliegt man gerade aus weiter und wird nach einer kurzen Zeit den Flugplatz finden. Wer die Funknavigation zur Hilfe nehmen möchte, kann das Anflugfunkfeuer von Siegerland (NDB SIL 489) nutzen, das sich in unmittelbarer Nähe befindet.

Dass sich der Flugplatz inzwischen im Luftraum Foxtrott von Siegerland (EDGS) befindet, stellt kein Hindernis dar.
Zur Erinnerung: Luftraum F ist ein unkontrollierter Luftraum, in dem im Vergleich zu Luftraum G die Sichtflugbedingungen etwas angehoben sind. Konkret bedeutet das eine Flugsicht von 5 km, einen horizontalen Wolkenabstand von 1,5 km sowie einen vertikalen Wolkenabstand von 1.000ft. Außerdem sollte man sich auf der Infofrequenz (in EDGB 122,6) informieren, ob der Luftraum aktiv ist, also mit an- bzw. abfliegendem IFR-Verkehr zu rechnen ist. Erhöhte Aufmerksamkeit ist also erforderlich.

Interessant ist die Platzrundenführung, die in 2.700ft an einem Sendemast von 2.464ft entlang führt. Auch die umgebenden Windkraftanlagen weisen nicht gerade eine große Höhe auf. Fliegt man sauber seine Platzrunde, so kann man aus dem Gegenanflug zeitweise den Flugplatz gar nicht sehen. Der Anflug in Richtung Landebahn 25 erfolgt durch eine Waldschneise, was auch ein nicht alltägliches Erlebnis ist. Bei Wind muss man entsprechend mit Verwirbelungen rechnen.

Einmal am Boden angekommen, kann man in der Vereinsgaststätte bei einem leckeren Kaffee und Kuchen das Geschehen am Flugplatz beobachten. Wer lieber etwas entspannen möchte, dem sei ein Spaziergang am Flugplatzrand empfohlen.

Bisher bin ich in Breitscheid immer sehr freundlich empfangen worden, was mich auch dazu gebracht hat, diesen eher etwas unbekannten Flugplatz als Erstes auszuwählen.

Weitere Informationen findet Ihr bei Webbizz unter http://www.webbizz.de/breitscheid/.

Falls Ihr weitere Informationen oder Anregungen sucht, kann ich Euch folgende Seite ans Herz legen:
http://www.eddh.de/info/landeinfo.html. Dort findet Ihr zu den meisten Flugplätzen neben Informationen zum Flugplatz auch so genannte Pilot Reports (Pireps), in denen andere Piloten Ihre Erfahrungen zu dem jeweiligen Flugplatz kundtun.

Von Michael Schuhmacher